Schwäbische Einakter

 

Nr. 187 „D`Maus-Loibla“
 
Personen: 3 He, 1 Da
 
 sh. weihnachtliche Einakter. Schwäbische Version der Nr. 186.
 
 
 Nr. 159 „Dr guat Raut“
 
Personen: 1 He, 2 Da
 
 Es ist elf Uhr in der Nacht. Marie wartet wieder einmal vergeblich auf ihren Mann Franz, der in irgendeinem Wirtshaus sitzt. Die Magd Lena weiß auf Maries Klagen eine Rat: „Amaul richtig da Grind verschla!“ Um Mitternacht ist Franz noch nicht zu Hause. Marie beherzigt Lenas Rat und wartet mit dem Teppichklopfer bewaffnet in der Stube. Die Müdigkeit macht ihr zu schaffen, schließlich schläft sie ein. Franz kommt schwankend herein, sieht seine Frau mit dem Klopfer und fängt an laut zu singen. Marie springt hoch und schlägt ihren Mann auf den Kopf. Laut stöhnend sinkt Franz auf den Boden. Die erschrockene Frau schreit um Hilfe und beschwört den leblosen Franz, er könne jeden Abend ins Wirtshaus gehen, wenn er nur noch leben würde. Der vermeintlich Tote fährt auf: „Des isch a Wort!“ und umarmt seine Marie. Lenas Kommenta: „Eheleit send Lompaleit!“ – Das heitere Kurzspiel kann auch ohne Bühnenbild (nur ein Stuhl) aufgeführt werden.
 
 
 
 Nr. 140 „Die erste Kurgäst“
 
Personen: 6 He, 3 Da
 
 Frieder, der Sohn des Hirschwirts, preist in einer Annonce Hinterkäsbach als ideale Sommerfrische an. Schon kommen die ersten Kurgäste, Frau Amalie von Hinterstich und ihre Nichte Christel. Während die gnädige Frau an allem etwas herumzumäkerln hat und bereits mit den Bauern streitet, führt sich Christel im „Hirschen“ fast wie zu Hause. Hat Frieder diese Zeitungsanzeige doch nur aufgesetzt, um seine Freundin Christel unerkannt den Eltern vorzustellen. Wirklich schließt der Wirt das Mädchen ins Herz und möchte das Fräulein nicht mehr gehen lassen. Nur die „Gnädige“ hält er nicht mehr lange aus. Erfreut über das gute Einverständnis, klärt Frieder seine Eltern auf. Die Hochzeit kann gefeiert werden. Zuletzt stürzt Frau von Hinterstich mit ihrem Lieblingsschrei „Huch meine Nerven!“ zur Tür herein. Eine Maus läßt sie endgültig vor dem Kuraufenthalt kapitulieren. – Die kleine Komödie wird trotz anspruchsloser Handlung und Sprache allein durch seine Bühnenwirksamkeit (z.B. turbulente Szenen) beim Publikum ankommen.
 
 
 
 Nr. 139 „s`Fremdenzimmer“
 
Personen: 1 He, 2 Da
 
 Die Bäuerin Kathl zeigt den Kurgästen Peter und Helga Lirto ihr Fremdenzimmer. Her Lirto, ein nervöser Zeitungsverleger, beschwert sich über den fehlenden Komfort. Es gibt kein Bad, kein warmes Wasser und die Bettbezüge sind ihm zu grob. Da die Bäuerin seine hochdeutsche Sprache nicht recht versteht, kommt es zu einigen Verwechslungen. Frau Lirto beruhigt ihren Mann und erinnert ihn an ihren heutigen zehnten Hochzeitstag. Sie umarmen sich, die entrüstete Kathl kommt hinzu und weist die Kurgäste aus dem Haus. Denn sie glaubt zu wissen, daß sich so nur die Unverheirateten benehmen. Sie will „koi Send ond Teufl im Haus“. – Ein Klischeestück von den naiven Einheimischen und den überheblichen Kurgästen. Kann als groteske Einlage gespielt werden.
 
 
 
 Nr. 103 „Der Knalleffekt“
 
Personen: 3 He, 1 Da
 
 Ein Wirt streitet mit seiner Frau um die Einstellung einer Bedienung. Er glaubt, das schlechte Geschäft ließe sich mit einer jungen, gutaussehenden Bedienung schnell wieder ankurbeln. Die Wirtin möchte, daß sich ihr Mann ein Motorrad anschafft und selbst zu Bauern fährt, um das Vieh für die Metzgerei günstiger einzukaufen. Ein Autovertreter kommt in die Wirtschaft und erfährt vom Motorradwunsch der Wirtin. Beim Verkaufsgespräch ist der Wirt der Meinung, der Händler vermittle ihm eine Bedienung. Als die Wirtin dazu kommt, ist dem Gemahl recht mulmig zu Mute, möchte der Händler das „Modell“ doch sofort vorstellen. Lautes Motorradgeknatter ertönt; der überraschte Wirt fängt sich schnell: „A – a Motorrad – ja freile, freile isch des a Motorrad!“ Und der Wunsch der Wirtin geht in Erfüllung. – Eine gekonnt geschriebene Verwechslungsgeschichte.